Donnerstag, 31. Januar 2013

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zum Download der Beispielsfragen
"Mama, warum hat der Mann keine Beine?” „Ich weiß es nicht, aber vielleicht hatte er einmal einen schlimmen Autounfall.“ „Und Mama, warum küssen sich die beiden Frauen?“ „Naja, nicht nur Mann und Frau können sich lieben, auch Frauen oder Männer eineinander, weißt du?“ „Und du und Papa, liebt ihr euch?“

Manchmal fühle ich mich fast unbehaglich in der Gegenwart von Kindern. Mit Unschuld und Beharrlichkeit stellen sie ihre Fragen und sparen dabei auch die unangenehmsten und beschämendsten nicht aus. Und fast jeder hat irgendwelche Geheimnisse. Tief in der eigenen Seele verborgen liegen bei fast jedem Gedankengänge oder Taten, für die man sich schämt und die man vor der Welt verstecken möchte. Mit der unschuldigen Frage eines Kindes konfrontiert besteht eine reale Gefahr für solch gut gehütete Geheimnisse, denn wer möchte einem Kind schon die Antwort verwehren? 

Doch warum stellen Kinder ununterbrochen Fragen? Nur um mich zu ärgern, oder hat es einen triftigeren Grund? Eine Grundannahme der Gewaltfreien Kommunikation und des NLP- oder sollte ich sagen des gesunden Menschenverstandes?- besagt, dass alles, was Menschen tun, immer dazu dient, nach bestem Wissen und Gewissen Schmerzen zu vermeiden oder Freude zu vermehren. Vorausgesetzt das stimmt muss es auch auf die fragenden Kinder zutreffen. Eine mögliche Erklärung: Kinder sind Meister des Fragestellens, weil sie ständig versuchen zu beurteilen, welche Bedeutung einer Situation zukommt, um sich dann für das bestmögliche Verhalten entscheiden zu können, das  Schmerzen vermeidet oder Freude vermehrt. Kinder erzeugen durch ihre Fragen überlebenswichtige Verknüpfungen zwischen Situationen und deren  Bedeutung für ihr Leben und treffen dann auf dieser Basis ihre Entscheidungen.

Den ganzen Bericht gibt es seit November 2013 auf Sonnbluemel.de: http://sonnbluemel.de/2013/11/16/die-kunst-des-fragens/!

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