Die Transition-Town-Bewegung kommt aus England, sie wurde von Rob Hopkins 2005 ins Leben gerufen. Rob Hopkins ist Permakulturlehrer und promovierte in Social Research mit dem Thema "Energy Decent Pathways: evaluating potential responses to Peak Oil" (. Im Jahr 2004 erfuhr er von der Peak-Oil-These. Schockiert von dieser Entwicklung und der Tatenlosigkeit der Politik und Öffentlichkeit beschloss er, aus eigener Kraft etwas zu unternehmen. Zusammen mit seinen Studenten entwickelte er 2005 ein Programm für das irische Hafenstädchen Kinsale, um dessen Energieverbrauch und Abhängigkeit von der Industrieproduktion zu verringern sowie dessen Resilienz zu erhöhen. Der Stadtrat nahm an, Kinsale wurde eine Transition Town. Es folgte die erste offizielle und weltweit bekannte Transition Town Totnes 2006, die heute einen wahren Transition-Tourismus erfährt. Inzwischen sind bereits über 450 offizielle Transition Towns weltweit entstanden, die jede für sich ihren Teil zum gesellschaftlichen Wandel beitragen.
Hier ein TED-Vortrag von Rob
Hopkins mit einem kurzen Abriss über Transition Towns und Hintergründe:
Die Aufgabe ist ambitioniert: einen
Beitrag zum notwendigen gesellschaftlichen Wandel zu leisten und diesen mit
vorzubereiten. Einem Wandel hin zu Zusammengehörigkeit, Naturverbundenheit und
gerechter Ressourcenverteilung. Einem Wandel hin zu mehr Resilienz,
Verantwortungsbewusstsein und Herz. Der Aufgabe entsprechend komplex sind die
Strukturen der Gruppen. Es gibt häufig Themengruppen zu allen erdenklichen
Bereichen gesellschaftlichen Lebens. In der Transition Town Freiburg haben wir z.B.
nach zwei Jahren inzwischen sechs verschiedene Gruppen (Kerngruppe, Gruppen zu
den Themen Wirtschaft, Herz & Seele, Urbanes Gärtnern,
Öffentlichkeitsarbeit, Authentisch Achtsamer Austausch). Die Transition Town Totnes allein hat bereits eine unübersichtliche Vielzahl an Gruppierungen, die sich
mit den verschiedenen Herausforderungen des Wandels in den einzelnen
Lebensbereichen auseinander setzen.
Der Weg hin zum Wandel ist nicht
vorgezeichnet, sondern wird stets an die Gegebenheiten vor Ort angepasst. Es
gibt keinen Ansprüche auf allgemeine Gültigkeit. Keine Transition Town ist gleich
einer anderen, so wie allem im Leben die Verschiedenheit innewohnt. Es wurden
bereits eine Vielzahl von Methoden und Strategien innerhalb der Bewegung
(weiter-) entwickelt und angewendet, mit denen die spezifischen
Herausforderungen vor Ort angegangen wurden, darunter z.B. Transition Streets,
Regionalwährungen, Solidarische Landwirtschaft und viele mehr.
Die Stärke der
Transition-Town-Bewegung ist, dass sie dem einen Namen gibt, was viele Menschen
in der heutigen Zeit seit langem spüren, was sich aber doch so schwer
artikulieren lässt. Es existiert eine Sehnsucht nach mehr Lebendigkeit,
Gemeinschaft und Naturverbundenheit. Es existiert eine Sehnsucht auch nach
einem Leben auf Augenhöhe mit der Schöpfung um uns herum und nach Respekt vor
ihr. Der Erfolg der Bewegung spiegelt letztlich nur den Zeitgeist, und die Zeit
scheint reif für grundlegende Veränderungen. Die Transition-Town-Bewegung
leistet dazu ihren Beitrag, indem sie vielen Menschen ein seelisches Zuhause in
unserer physischen Welt gibt- und hat damit bereits ein großes Ziel erreicht.
Ein weiteres großes Ziel besteht darin, eine stolze und kraftvolle Antwort auf
die kommenden Fragen unserer Kinder zu finden: „Was habt ihr eigentlich damals
dazu beigetragen, die Welt für uns zu bewahren?
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