Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Es gibt viele Gründe, zu Schaufel und Spaten zu greifen. Für die einen bedeutet es Entspannung und Ausgleich zum hektischen Alltag. Die Natur regelt mit ihrem gesunden Rhytmus die gestresste Psyche der Menschen, sie erdet und sorgt für Bodenhaftung. Für die anderen bedeutet städtisches Grün Ästhetik und Freude, Oasen für die Seele in grauen Straßenschluchten.
Auch in Freiburg betreiben wir seit 2011 Urbanes Gärtnern. Wenn ich von "wir" oder "uns" spreche meine ich damit die Urbane-Gärtner-Gruppe von Transition Town Freiburg.
Unsere
Motive reichen aber noch weiter: Wir wollen einen Beitrag zu einem
gesellschaftlichen Wandel leisten, der uns aufgrund akkumulierenden globalen
Problemen wie Peak Oil, Klimawandel und Finanzkrisen - nur um einige zu nennen
- in nächster Zeit notwendig erscheint. Wir wollen eine Stadt, in der die
Menschen mit Spaß, Kreativität und Eigeninitiative gemeinsam für ihre Umgebung
Verantwortung übernehmen. Wir wollen Bürger, die sich der Auswirkungen ihrer
Lebensweise bewusst sind und sich deshalb für lokale Lebensmittelproduktion
einsetzen. Dies schont nicht nur die natürlichen Ressourcen und das Klima,
sondern bringt zudem die Menschen der Region enger zusammen und führt so zu
mehr Autarkie, Dezentralisierung und Unabhängigkeit - ein möglicherweise entscheidender
Punkt, sollte es zu Krisenerscheinungen kommen. Wir wollen außerdem, dass sich
Bürger mittels Urbanem Gärtnern mit der Natur beschäftigen, verbinden und ihre
Sichtweise über Mensch und Natur überdenken. H. Thomas
Henry Huxley sagt dazu:
“The question of questions for mankind- the problem which underlies all others, and is more deeply interesting than any other- is the ascertainment of the place which man occupies in nature and of his relations to the universe of things.”
Es handelt sich also um den bescheidenen Versuch, mit
dem Vehikel des Urbanen Gärtnerns für eine Veränderung zu sorgen, zumindest
aber für deren Vorbereitung. Wir wollen Weichen stellen in die Richtung, die
uns gesund und wichtig erscheint. Der japanische Permakulturist Masanobu
Fukuoka bringt es auf den Punkt, indem er sagt:
„The ultimate goal of farming is not the
growing of crops, but the cultivation and perfection of human beings.”
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