Niederschlagswassersammelanlage in Großbritannien |
Wenn wir vom Sammeln des
Niederschlagswassers (Wasser in Form von Regen, Nebel, Dunst, Schnee, Hagel,
Graupel, Tau) sprechen, ist es wichtig, uns mit dessen Eigenschaften genauer
auseinanderzusetzen und es besser kennen zu lernen- das nämlich bestimmt später, ob wir es wertschätzen und wie wir
es behandeln.
Primäre Süßwasserressource: Zunächst ist Niederschlagswasser
die primäre Süßwasserressource im planetarischen Wasserkreislauf. Primär
deshalb, weil das Niederschlagswasser alle sekundären Süßwasserressourcen auf
unserem Planeten wie Grund- und Oberflächenwasser speist. Mit anderen Worten:
Wenn mehr Wasser aus sekundären Süßwasserressourcen entnommen wird, als durch
Niederschlagswasser aufgefüllt wird, erschöpfen sich diese auf lange Sicht. Das
liegt an der Natur des globalen Wasserkreislaufs, wie schon im Bericht „Was sind Wasserretentionslandschaften“
beschrieben wurde. Die Sonneneinstrahlung treibt den Wasserkreislauf an und
lässt das Wasser verdunsten. Wenn es anschließend regnet gibt es vereinfacht zwei
mögliche Pfade für das Regenwasser: entweder es infiltriert in den Boden und
füllt die Grundwasserspeicher und die Grundwasserspeicher speisen anschließend Quellen, Bäche und Flüsse mit frischem und reifem Quellwasser- oder aber es fließt oberflächlich in Flüssen und
Bächen ab und schließlich ins Meer.
Je weniger Wasser den ersten Pfad nimmt, also in den
Boden infiltriert, desto geringer ist die Grundwasserneubildung. Versiegelung
und fehlende Vegetationsdecken vermindern heutzutage zunehmend das Infiltrieren
des Regenwassers in den Erdkörper. Gleichzeitig wird immer mehr Grundwasser aus
den Grundwasserspeichern gepumpt. Zusammen hat dies sinkende Grundwasserspiegel
zufolge, die sich weitläufig auf die Wassersituationen der betroffenen Regionen
auswirken. Es kommt zu immer längeren Trocken- und Dürreperioden.
Auf der anderen Seite nimmt das
Wasser aufgrund von Versiegelung und fehlender Vegetationsdecke immer häufiger
den zweiten Pfad und fließt oberflächlich ab (Oberflächenabfluss oder Runoff).
Dabei nimmt es schnell große Geschwindigkeiten auf, sammelt sich in Senken und
überzieht die Landschaft mit Erosionsfurchen. Der fruchtbare Oberboden wird-
aufgrund der fehlenden Vegetation ungeschützt- mit dem Wasser talabwärts
verfrachtet. Es kommt zu Hochwasserereignissen und Murgängen. Trotz der großen
Menge an Wasser bleiben die Grundwasserspeicher leer, das Wasser fehlt in
trockenen Zeiten und die Quellen, Bäche und Flüsse fallen trocken.
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